Beschreibung
Eine neue Zeit war herangebrochen. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs wollte man endgültig die von oben gelenkte, kleinteilige Weltordnung hinter sich lassen. Frei, ohne Zwänge und starre Vorgaben sollte jeder Mensch ganz nach seiner Fasson leben dürfen – im Einklang mit sich selbst und der Natur, die ihn umgab. Der Mief und die Beengtheit des Kaiserreichs wichen einem neuen Geist, der den Aufbruch in die Moderne einläutete.
Die fast erdrückende Schnörkeligkeit der Vorkriegszeit wurde abgelöst von klaren Formen und Linien, die den Blick auf das Wesentliche freigeben sollten. Zum ersten Mal dachte man über ganz neue Formen des Lebens nach. Die Künstler dieser Zeit wollten den Menschen dafür ideale Bedingungen schaffen.
Die 1899 geborene Alma Buscher-Siedhoff kam 1922 an die Bauhaus-Akademie, wo sie zunächst in der Werkstatt der Weberei, ab 1923 dann an der Abteilung für Holzbildhauerei studierte.
1923 präsentierte sich das Bauhaus zum ersten Mal in einer Ausstellung der Öffentlichkeit. Zu diesem Zwecke wurde in Weimar das Musterhaus „Am Horn“ errichtet – Alma Buscher-Siedhoff bekam den Auftrag, dazu die Ausstattung des Kinderzimmers zu entwerfen. So entstanden 1923 ihr „Kleines“ und „Großes Schiffbauspiel“, die im Rahmen der Ausstellung großen Anklang fanden. In der Folge wurde das Bauspiel von den Holzwerkstätten des Bauhauses in verschiedenen Varianten hergestellt und vertrieben.
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